Darmflora beeinflusst die Stimmung

Gute Laune kommt aus dem Bauch

Millionen Bakterien sind an unserer Gefühlswelt beteiligt. Mit der richtigen Ernährung machen wir sie zu unseren Verbündeten

Sind wir verliebt, haben wir „Schmetterlinge im Bauch“, stehen wir aber unter Stress, schlägt das eher auf den Magen. Angst kann die Verdauung beschleunigen. Kaum ein anderes Organ reagiert so schnell auf unsere Gefühle wie der Darm. Dass die Psyche den Bauch beeinflusst hat jeder schon mal erlebt. In letzter Zeit wurde aber immer mehr klar: Der Verdauungstrakt reagiert nicht nur, vielmehr dirigiert er auch direkt unsere Gefühlswelt. Nicht verwunderlich, denn über 100 Million Nervenzellen machen ihn zum größten sensorischen Organ.

Dialog zwischen Darm und Kopf

Wissenschaftler sprechen von der sogenannten Darm-Hirn-Achse, auf der die Informationen in beide Richtungen ausgetauscht werden. Dabei spielen drei große Einheiten eine Rolle. Zum einen schickt der Vagusnerv, die direkte Verbindung zwischen Bauch und Gehirn, die gebündelten Signale von den Nervenzellen an den Kopf, zum anderen geben im Darm produzierte Botenstoffe, etwa Sättigungs-, Appetit- und Glückshormone, Informationen nach oben weiter. Offenbar können aber auch unsere Darmbakterien mächtig in unsere Gefühlswelt reinfunken. Im Darm eines erwachsenen Menschen tummeln sich bis zu 100 Billionen Bakterien von etwa 1000 verschiedenen Arten. Sie kümmern sich nicht nur um die Verdauung der Speisen, sondern setzen auch Signalstoffe oder Botenstoffe frei, mit denen sie Einfluss auf das Gehirn nehmen. So sind sie etwa auch an der Produktion des Glückshormons Serotonin beteiligt, das die Laune hebt und schlechte Stimmung vertreibt. Wie das Heer an Mikroorganismen genau Einfluss nimmt auf unsere Gefühlslage, ist noch unklar. Aktuelle Studien weisen jedoch darauf hin, dass die Zusammensetzung und die Menge der Bakterien (die sogenannte Darmflora) in unserem Darm über unsere psychische Gesundheit entscheiden.

Ein Festmahl für die Bakterien

Krankheit, Antibiotika, falsche Ernährung und Stress verändern die Zusammensetzung der Darmflora. In einem entspannten Darm fühlen sich andere Keime wohl als in einem, dessen Besitzer völlig gestresst ist. Die Winzlinge, die mit den Turbulenzen im Alltag besser klarkommen und sich besonders erfolgreich vermehren, verbreiten aber nicht unbedingt die beste Stimmung.
Die Zusammensetzung der Bakterien lässt sich über die Ernährung verändern. Der optimale Dünger für die sogenannten Psychobakterien, die unsere psychische Gesundheit positiv unterstützen, sind Ballaststoffe, die etwa in Gemüse, Haferflocken und Obst enthalten sind. Auch resistente Stärke, die durch das Kochen und spätere Abkühlen von stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln oder Nudeln entsteht, ist ein Festmahl für die kleinen Mitbewohner. Zusätzlich sollten wir darmfreundliche Keime wie etwa Milchsäurebakterien mit der Nahrung aufnehmen. Sie stecken etwa in probiotischen Joghurts oder Kefir, aber auch in Sauerkraut und Sojasauce. Bestimmte Lebensmittel wie Zucker, hochverarbeitete Kohlenhydrate und Fertigprodukte nehmen dagegen negativen Einfluss auf das Verhältnis der Darmbakterien.

Fazit: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung scheint nicht nur für die Gesundheit eine wichtigere Rolle zu spielen, sondern auch für unsere gute Laune.

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CLAUDIA BROCK

Mit meinem Blog möchte ich allen Gesundheitsinteressierten Wissenswertes aus der Medizin, Informationen über Ernährung und Hintergründe zum Shiatsu liefern.

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